articles/plastic_crisis.jpg
Zurück

Ein Problem aus Plastik

Das Gewicht des weltweit jährlich neu hergestellten Plastiks entspricht dem Gesamtgewicht der Weltbevölkerung. Und nur etwa 9 % davon werden recycelt*. Was passiert mit den restlichen 91 % ?

Plastik und Plastikrückstände sind überall. Auf dem Gipfel des Everest, im Polarkreis, mitten in Wüsten, auf jedem Quadratmeter der Meeresoberfläche und im menschlichen Blutkreislauf. Kaum ein Ort ohne Plastik.

Unsere Ozeane sehen sich einer potenziell tödlichen Bedrohung gegenüber. Etwa 80 % des im Meer befindlichen Abfalls ist Plastik. Mehrere Millionen Tonnen Plastikabfall – Plastikflaschen, Trinkhalme, Tüten, Fischernetze, Flaschendeckel, Zigarettenstummel und mehr – landen jährlich in den Ozeanen. Unsere Gewässer ersticken unter der Last dieser Zahlen. 

Einmal im Meer setzt Plastik kontinuierlich seine Bestandteile frei und viele davon sind schädlich. Das, was wir an der Oberfläche sehen, ist nur die Spitze des Eisbergs – nämlich etwa 5 % des Meeresplastiks. 

Laut einer Studie von Ocean Conservancy befinden sich die anderen 95 % unterhalb der sichtbaren Oberfläche. Und dort richtet dieser Abfall erheblichen Schaden an. Er stört Ökosysteme, verschmutzt Habitate und verletzt Meerestiere. Etwa 100 Millionen Meerestiere verenden jedes Jahr an den Folgen der Plastikabfälle. Und das sind nur die, die wir finden … 

“Plastik wird an unsere Strände gespült, setzt sich auf dem Meeresboden ab und durchsetzt die Nahrungskette, bis es schließlich auf unseren Tellern landet. Wir haben viel zu lange zugesehen, wie das Problem immer schlimmer wurde. Das muss aufhören.”

Erik Solheim, UN Environment Vorsitzender.

Auch Haushaltsprodukte tragen zu dieser Problematik bei. Wir reden von Milliarden verkaufter Einwegplastikbehälter für Haushaltsprodukte in den verschiedensten Tütchen, Päckchen und Döschen. Und die Wege, die diese Einwegbehältnisse gehen, wenn sie ausgedient haben, sind mangelhaft. Sie werden zu Abfall, der uns und unserem Planeten schadet.

Doch das Bewusstsein für das Problem steigt und mehr und mehr Menschen wollen ins Handeln kommen. In einer Ipos Umfrage zum plastikfreien Juli 2021 gaben 81 % der Befragten aus Deutschland an, Produkte mit so wenig Plastik wie möglich zu bevorzugen. Unzählige regionale und bundesweite Initiativen stellen sich der Plastik-Flut entgegen. Auch Unternehmen erkennen zunehmend den Bedarf für Innovation und Alternativen. Aber es gibt noch viel mehr zu tun! 

*OECD 2022 

Zurück